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| | » Start » Ätzradierung
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Wissenswertes
über die
Ätzradierung
1.
EINLEITUNG
Die ersten
Drucke wurden bereits kurz nach der Entstehung der Papiermühlen im 15. Jahrhundert
hergestellt. Waffen- und Goldschmiede nutzen damals sehr einfache
Druckverfahren zur Reproduzierung von Verzierungen, indem sie Ruß in die Vertiefungen
der Verzierungen rieben und davon einen Abdruck nahmen. Somit konnten
sie diese Verzierungen leichter auf andere Objekte übertragen. Die ersten
Eisenätzradierungen entstanden im Jahr 1513. Zur Ätzung der Eisenplatten
wurde Essig und Salz verwendet. Dieses Verfahren setzte sich aber nicht
durch, da die Eisenplatten schnell rosteten.
Albrecht Dürer (1471–1528),
dessen Vater Goldschmied war, erlernte ebenfalls den Beruf des Goldschmieds,
bevor er seine Ausbildung als Maler, Zeichner und Grafiker begann. Er
perfektionierte das Kupferstichverfahren, machte Versuche mit Ätztechnik in
der Eisenradierung und arbeitete auch mit Kaltnadelradierungen.
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Die Radierung zählt,
wie der Kupferstich, zu den Tiefdruckverfahren. Die
Herstellung von Druckplatten wurde durch die Weiterentwicklung der Radierung
sehr vereinfacht, weil die manuelle Erstellung der Linien durch das
chemische Ätzen ersetzt wurde. Dennoch blieb der Kupferstich nach wie vor wichtigstes Medium
in der Buchillustration, weil die damaligen Radierungen nicht die Präzision
eines manuell erstellten Kupferstichs erreichten.
Anfang des 17. Jahrhunderts wurden die ersten Ätzungen auf Kupferplatten
hergestellt. Viele Künstler nutzen die Kupferradierung in dieser Zeit als
günstige Reproduktionstechnik und bedienten europaweit das zu Wohlstand
gekommene Bürgertum mit den Reproduktionen ihrer Werke.
Mittels der darauf entwickelten Schabtechnik, dem Mezzotinto, konnten dann erstmals verlaufende Grauwerte
auch drucktechnisch dargestellt werden. Das aufwändige Verfahren des Aufrauens und
des anschließendes Herausschaben der Helligkeiten aus der Druckplatte wurde
um 1765 durch das chemo-technisches Ätzverfahren (Aquatinta) ersetzt.
Durch die Erfindung der Lithographie, des Clichés und der Autotypie verlor
die Radierung und der Kupferstich Mitte des 19. Jahrhunderts schnell an Bedeutung,
da die neuen Techniken den Druck sehr hoher Auflagen ermöglichten. Die Radierung
entwickelte sich zu einem eigenständigen Zweig der künstlerischen Grafik.
Heute ist die Radierung bei Sammlern als unabhängige und vor allem
erschwingliche Kunstform sehr beliebt.
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2. MATERIAL UND ARBEITSMITTEL
Während beim Kupferstich das
Motiv durch scharfes Einschneiden durch geeignete Werkzeuge entsteht, wird
bei der Radierung das Motiv mittels Säure aus der Druckplatte
herausgeätzt. Ein weiterer Unterschied ist die Linienführung. Während bei der Radierung mit
einer Stahlnadel fast so wie mit einem Bleistift gearbeitet werden kann, ist die Schnittführung des Kupferstichs auf gerade oder kurvige Linien beschränkt, die entweder in parallelen Zügen oder in Kreuzlagen geführt werden.
Für die Ätzradierung werden sowohl Zink- als auch Kupferplatten verwendet.
Bei der Verwendung von Kupferplatten sind die möglichen Auflagen (Anzahl
der Drucke) wegen der weicheren Materialbeschaffenheit meistens erheblich
geringer als bei den härteren Zinkplatten. Dafür ist die Ätzung der
Striche und Linien in Kupferplatten wesentlich feiner und detaillierter
möglich.
Vor dem Beschichten der Druckplatte sollte diese sorgfältig entfettet
werden. Hierzu werden in der Fachliteratur verschiedene Vorgehensweisen
beschrieben. Insbesondere bei der Entfettung von Zinkplatten wird häufig
das Polieren mittels Kreide und einem feuchtem Tuch häufig empfohlen. Für
den Anfänger sollte auch Waschbenzin genügen, da das Polieren doch recht
arbeitsaufwendig ist. Danach wird die Druckplatte mit Ätzgrund beschichtet,
um die Oberfläche vor dem späteren Säurebad zu schützen.
TIPP: Benutzen
Sie für das Auftragen des Ätzgrundes zumindest einen guten Pinsel. Besser
noch eine Lederwalze oder einen sogenannten Ledertampon.
Nachdem die Ätzgrundierung
vollständig getrocknet ist, kann man mit der eigentliche Arbeit, dem
Radieren, beginnen. Mit einer Radiernadel wird der Ätzgrund entfernt und
das Motiv auf Druckplatte für das Säurebad freigelegt. Durch das Reagieren der Säure
(Eisen-III-Chlorid) mit dem Metall entstehen Vertiefungen auf der Platte.
Beginnen sollte man die Zeichnung bzw. Radierung mit den dickeren Linien des
Motivs, so dass diese kräftiger erscheinen. Beachten sollte man dabei, dass sich
die dünnen Linien schneller und tiefer in die Druckplatte ätzen als dicke Linien.
Denn letztlich ist für die Strichstärke nicht die Dicke der Radiernadel
ausschlaggebend, sondern die Aggressivität des Säurebades.
Das Ätzen der Druckplatte ist der wichtigste Arbeitsschritt bei der Entstehung
einer Radierung. Je nach Strichstärke und Strichschwärze des späteren
Druckes muss auf die richtige Ätzdauer geachtet werden, denn je länger die
Druckplatte in dem Säurebad liegt, desto tiefer wird die geätzte Linie und
somit auch die Schwärze des Druckes. Es kann deshalb sinnvoll sein, den
Ätzvorgang anfangs etwas kürzer zu halten und gegebenenfalls mehrfach zu
wiederholen, um zum optimalen Ergebnis zu gelangen.
Danach sollte die
Druckplatte in ein Spülmittelbad gelegt werden, um die Reste der Säure zu
entfernen. Wenn das geschehen ist, wird die Druckplatte solange mit einem
Tuch oder Wischgaze und z.B. mit Terpentinersatz bearbeitet, bis die
Ätzgrundierung vollständig entfernt ist.
Die
Druckplatte ist nun fertig. Beim Auftragen der Druckfarbe ist darauf zu achten, dass diese gleichmäßig in kreisförmiger Bewegung eingerieben wird und
sich tief in den Rillen verteilt. Mit einem Baumwoll- oder Frotteetuch wird
die überschüssige Druckfarbe durch leichtes, oberflächiges Reiben wieder
entfernt. Achten Sie besonders auf die nicht druckenden Stellen. Hier ist
ein wenig Erfahrung hilfreich, denn durch zu festes Aufdrücken und Reiben
wird die Farbe auch schnell wieder aus den Rillen herausgerieben. Danach
kann das Drucken auf geeignetem Druckpapier oder -karton beginnen.
Vor dem Druck sollte das Papier allerdings befeuchtet werden, um die Farbe
während des Druckvorganges aus den Vertiefungen der Druckform
herauszuziehen. Beste Ergebnisse erzielt man, wenn das Papier bereits einen Tag vor
dem Druck befeuchtet und dann bis zum Druck z.B. in einem geschlossenen
Behältnis feuchtgehalten wird. Die eingefärbte Druckplatte wird auf dem Druckschlitten
je nach Papierformat mittig ausgerichtet. Das befeuchtete Papier wird darüber gelegt.
Auf das Papier wird nun eine dickere Auflage z.B. Filz gelegt, um den Druck möglichst
gleichmäßig zu verteilen. Der Druckvorgang sollte langsam, aber
kontinuierlich durchgeführt werden, damit die Übertragung der Farbe auf das Papier an sämtlichen Stellen gleichermaßen
stattfindet.
Nach dem Druck erst wieder die Auflage entfernen und danach das Papier vorsichtig über
Eck anheben und zum Trocknen legen. Für den Trocknungsvorgang kann auch
besonders saugfähiger Karton benutzt werden, der gleichzeitig das Zusammenrollen des Papiers
während des Trocknens verhindert.
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3. WAS SIE FÜR DEN ANFANG BENÖTIGEN
- Kupfer-
oder Zinkplatte
- Radiernadeln
- Ätzgrund
- Eisen-III-Chlorid
- Kunststoffwanne
für das Säurebad
- Tuch
oder Wischgaze
- Druckfarbe
z.B. schwarz
- Druckpapier
oder -karton
- Druckvorrichtung
oder -presse
- Schutzbekleidung,
-brille und -handschuhe
4. ARBEITSSCHRITTE
DER ÄTZRADIERUNG
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Druckplatte
entfetten.
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Druckplatte
mit Ätzgrund beschichten.
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Motiv
mit Radiernadel in den Ätzgrund ritzen.
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Druckplatte
mit fertigem Motiv in das Säurebad legen.
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Säure
von der Druckplatte in Spülmittelwasser abwaschen und restlichen Ätzgrund
von der Druckplatte sorgfältig entfernen.
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Druckplatte
mit Kupfertiefdruckfarbe einfärben. Danach überschüssige Druckfarbe
sorgfältig wieder entfernen.
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Druckplatte
auf dem Drucktisch zentrieren, danach das bereits angefeuchtete Papier
auflegen, Druckfilz darüber legen und den Druckvorgang
langsam, aber kontinuierlich durchführen.
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5. BESONDERE HINWEISE
Auf
dem Weg bis zur fertigen Radierung sind einige Vorsichtsmaßnahmen unbedingt
zu beachten. Die Werkzeuge und Hilfsmittel sind kein Spielzeug. Achten Sie
darauf, dass z.B. Kinder keinen Zugang dazu haben. Auch auf Ihre Gesundheit
sollten Sie achten. Sie arbeiten mit scharfen Werkzeugen, ätzenden
Flüssigkeiten und hochgiftigen Farben.
Benutzen Sie deshalb die Werkzeuge mit Bedacht. Bei der Arbeit mit
Ätzgrund, Säure und Farbe sollten Sie Ihre Hände mit geeigneten
Handschuhen schützen. Sollte dennoch einmal z.B. Säure auf Ihre Haut
gelangen, spülen Sie diese sofort mit Seifenwasser ab. Verwenden Sie besser
immer, aber spätestens bei dem Ätzvorgang der Druckplatte in dem Säurebad
eine Schutzbrille. Sollte die Säure in Ihre Augen gelangen, spülen Sie
diese sofort mit klarem Wasser aus und rufen umgehend einen Arzt zu Hilfe.
Ein Schutzmantel ist zwar nicht zwingend erforderlich, dennoch hat er seine
Vorteile und schützt Ihre Kleidung und Ihren Körper vor
versehentlichen Spritzern der Säure bzw. den echten Druckfarben.
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schriftlicher Genehmigung.
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