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Wissenswertes über Pigmente
und Farbstoffe
1. EINLEITUNG
Jedes Pigment weist, neben
seinen optische Eigenschaften, unterschiedliche physikalische Merkmale auf. Sie sind
zackig und unregelmäßig oder glatt und rund; einige nehmen nur eine geringe Menge des
Bindemittels während des Mahlvorganges auf, andere saugen es auf wie ein Schwamm. Kurz
gesagt, jedes Pigment erfordert andere Verfahren, Fähigkeiten und Details während des
Mahlprozesses. Fälschlicherweise wird häufig angenommen, dass alle Pigmente
grundsätzlich lichtecht sind, Farbstoffe aber nicht. Tatsächlich hat die Lichtechtheit
wenig oder gar nichts damit zu tun, ob eine Verbindung ein Farbstoff ist oder ein Pigment.
Farbstoffe können chemisch so verändert werden, dass sie wie Pigmente wirken. Beispiele
solcher Farblacke sind Echtes Krapprosa und Karminrot.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen organischen und anorganischen chemischen
Substanzen. Organische Verbindungen bestehen aus Molekülen, die Kohlenstoff in Verbindung
mit Wasserstoff, Sauerstoff oder Stickstoff enthalten, während anorganische Verbindungen
aus Elementen bestehen wie z.B. Metallen (beispielsweise Kadmium, Kobalt und Eisen. Aber
die Definitionen sind nicht immer völlig verlässlich, da Metallverbindungen auch
organischen Pigmenten enthalten können. Anorganische Erdpigmente (z.B. Lichter Ocker und
Umbra Natur) wurden zwar schon in prähistorischen Zeiten verwendet, fanden aber erst im
neunzehnten Jahrhundert weite Verbreitung, als die industrielle Revolution und die
Entwicklungen in der Chemie die Kombination von Metallen wie Kadmium oder Kobalt mit
anderen Verbindungen ermöglichten. Die ersten organischen Pigmente wurden in der Natur
gefunden. Aus pflanzlichen Verbindungen, beispielsweise aus Waid, wurde der
Indigofarbstoff für Kleidung hergestellt. Es dauerte nicht lange, bis man herausfand,
dass man aus Indigo auch ein Pigment machen konnte. Indischgelb war ein organisches
Pigment, das aus dem Urin von Rindern hergestellt wurde, die in Monghyr in Bengal mit
Mangoblättern gefüttert wurden. Das Pigment war auch unter dem farbenfrohen Namen
"Indisch Püree" bekannt.
Das allererste voll synthetisierte Pigment war dem Zufall zu verdanken. Um 1704 bereitete
ein Farbenmacher namens Diesbach einen Florentiner Farblack zu. Aus Versehen verwendete er
Pottasche, die ungewollt mit einem tierischen Öl verunreinigt war. Anstelle der von ihm
angestrebten roten "Hue" erhielt er einen viel helleren Ton. Während er
versuchte, die Farbe weiter zu verändern, erhielt er zunächst Purpur und dann ein tiefes
Blau. Preußischblau war somit das erste synthetische Pigment. In den letzten fünfzig
Jahren gab es in der Pigment- und Farbenchemie zweifellos mehr Fortschritte als in den
vorherigen zwei Jahrtausenden. Die derzeitige Revolution bei den organischen Pigmenten
begann Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts, als deutsche Forscher Arylamidgelb
synthetisierten. Arylamide setzten aber nicht nur den Standard für die moderne
Laborsynthese, sie wurden auch zum Standardträger der Pigment-Nomenklatur, wobei die
Namen organischer Pigmente sich immer häufiger aus mehreren Silben zusammensetzten.
Anthrachinone, Dioxazin, Pyrrole, Phthalozyanin und Benzimidazalone sind alles Produkte
der Chemie des 20. Jahrhunderts.
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2. ARBEITEN MIT ORGANISCHEN
UND ANORGANISCHEN FARBEN
Neben den
einzigartigen Besonderheiten zur Herstellung eines Pigmentes oder Farbstoffes gibt es auch
Merkmale bei der Verwendung. Zwar gibt es keine festen Regeln, da die Eigenschaften von
organischen oder anorganischen nicht exakt zu differenzieren sind, dennoch seien einige
Grundsätze erwähnt.
Organische Farben sind leuchtender und ergeben wegen ihrer Reinheit und ihres natürlichen
durchscheinenden Aussehens gemischte Sekundär- und Tertiärfarben, die den Primärfarben
sehr nahe kommen. Anorganische Farben dagegen neigen aufgrund ihrer physikalischen und
optischen Eigenschaften häufig dazu, die Farbtöne der natürlich vorhanden Farben, die
Symbiose zwischen natürlichem Licht und Schattenfarben besser nachzuahmen.
Organische und anorganische Farben lassen sich gut miteinander mischen. So kann eine
anorganischen Mischung, die zu grau oder trüb geworden ist, schon mit einer kleinen Menge
organische Farbe auf überraschende Weise wieder aufgehellt werden, ohne den natürlichen
Charakter zu verlieren.
Nachfolgend ein paar Rezeptvorschläge zur Herstellung von Farben mit
Künstler-Pigmenten.
Bei der
Herstellung von Acrylfarbe sollte das Pigment
vor dem Anmischen 24 Stunden in Wasser einsumpfen. Sobald das
Pigment sich abgesetzt hat, schöpf man vorsichtig das überstehende
Wasser ab, abschöpfen,
bis ein gut durchgezogener wässeriger Pigmentbrei übrig bleibt.
Dann den Acrylbinder in
den Pigmentbrei im Verhältnis 1 : 2 (ein Teil Binder, 2 Teile
Pigmentbrei) gleichmäßig einrühren.
Bei der
Herstellung von Ölfarbe sollte das Pigment vor dem
Anmischen 24 Stunden in Wasser einsumpfen. Sobald das Pigment sich
abgesetzt hat, schöpf man vorsichtig das überstehende Wasser ab,
abschöpfen, bis ein gut durchgezogener wässeriger Pigmentbrei übrig
bleibt. Dann Leinöl in den Pigmentbrei gleichmäßig einrühren bis eine
feste, pastose Masse entsteht.
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3. ÜBER DIE HERKUNFT
UND DEN URSPRUNG VON PIGMENTEN
3.1 WEISSTÖNE |
Weißtöne wurden schon in prähistorischen Zeiten als Färbemittel eingesetzt und
stammten aus Kreide aus dem Boden. In der frühen Geschichte der Farbherstellung wurden
Tierknochen verbrannt. Die daraus gewonnene grauweiße Asche wurde auch noch im
Mittelalter auf Papier oder Pergament verwendet. Die heute erhältlichen Weißtöne haben
eine Vielzahl verschiedener Eigenschaften mit unterschiedlicher Opazität und sind sehr
gut zum Mischen oder Abdecken geeignet.
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Chinesischweiß: |
Besteht aus Zinkweiß und ist das erste halbopake
permanente Weiß. Wurde ca. 1830 erstmals hergestellt.
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Cremserweiß: |
Besteht aus reinem, in Safloröl angeriebenen
Bleiweiß.
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Bleiweiß: |
Besteht aus basischem
Bleicarbonat mit einer kleinen Zinkmenge, die die Farbe und die Konsistenz verbessert.
Bleiweiß Nr. 1 weist eine dickere Konsistenz auf als Bleiweiß Nr. 2.
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Weißgrund: |
Besteht aus Bleiweiß, das in Leinöl angerieben
wird und zum Untermalen großer Flächen oder zum Modellieren verwendet werden kann.
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Irisierendes Weiß: |
Pigment auf Glimmerbasis für perlmuttartige weiße
Effekte. Es ist lichtecht und kann mit anderen Farben gemischt werden.
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Weiches Mischweiß: |
Besteht aus Titanpigment. Weiche Konsistenz,
hervorragend für starke Tönungen und zum Vermeiden von kreidigem Aussehen.
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Titanweiß: |
Das opakste Weiß mit der
höchsten Tönungsstärke. Es wurde erstmals ca. 1870 hergestellt, aber erst ca. 50 Jahre
später als Künstlerfarbe populär.
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Zinkweiß: |
Das transparenteste Weiß mit der geringsten
Tönungsstärke. Es wurde erstmals ca. 1840 hergestellt und seitdem als Künstlerfarbe
populär.
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3.2 SCHWARZ UND GRAU |
Auch schwarze Pigmente wurden schon in prähistorischen Zeiten als Färbemittel eingesetzt
und stammen aus Knochenschwarz. Tierknochen werden in einer geschlossenen Umgebung
verbrannt. Das hieraus gewonnene Pigment heißt Elfenbeinschwarz. In der frühen
Geschichte der Farbherstellung wurde dann häufig auch Lampenschwarz verwendet.
Elfenbeinschwarz und Lampenschwarz waren die ersten organischen Farben, die aus tierischen
Quellen hergestellt wurden. Trotz aller Fortschritte in der Pigmentchemie gibt es bis
heute kein anderes Pigment, welches die Vielseitigkeit, die Verarbeitungseigenschaften und
die Beständigkeit dieser ersten Kohlenstoffpigmente übertreffen könnte.
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Blauschwarz: |
Besteht aus einer Mischung aus Elfenbeinschwarz und
Ultramarin.
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Kohlengrau: |
Besteht aus angeriebener Kohle.
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Davy’s Grau: |
Ursprünglich war dies eine spezielle Art von
Schiefer, aber inzwischen werden zur Verstärkung andere Farben zugefügt. Diese Farbe
eignet sich hervorragend zum Abtönen von Mischungen ohne sie zu schwärzen.
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Elfenbeinschwarz: |
Verbrannte Knochen, kein Elfenbein.
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Lampenschwarz: |
Das älteste Pigment aus Menschenhand. Dafür wird
der Ruß von verbrennenden Ölen gesammelt.
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Payne’s Grau: |
Ein Blaugrau aus einer Mischung Karmesin, Blau und
Schwarz. Vermutlich hat William Payne (1776-1830), ein Aquarellmaler aus Devon für den
Namen der Farbe Pate gestanden.
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Sepia: |
Ursprünglich war dies die
Tinte aus dem Tintensack des Tintenfisches. Heute wird die Farbe aus einer Mischung aus
Umbra und Schwarz hergestellt.
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3.3 ERDFARBEN |
Bis zum Mittelalter benutzten die meisten Künstler, neben den prähistorischen Schwarz-
und Weißtönen, auch echte Erdfarben. Das in diesen Pigmenten enthaltene Aluminiumsilikat
gibt den Farben eine juwelenartige Transparenz. Die satten Töne extrem hochwertiger
Siena-Erdfarben waren wichtige Farben für Künstler wie z.B. Rembrandt.
Doch seit Anfang des 21. Jahrhunderts sind die besten Siena-Erdfarben leider nur noch
schwer zu beziehen. Hersteller, die auch heute noch auf das natürliche Pigment bestehen,
sind deshalb gezwungen, eine Farbe geringerer Qualität zu produzieren. Andere Hersteller
verzichten gänzlich auf natürliche Erdpigmente und greifen auf die erst kürzlich
entwickelten synthetischen Erdpigmente zurück. Diese synthetischen Eisenoxide stammen
zwar aus dem Labor, haben aber durch ihre physikalische Struktur fast die Qualitäten der
Originalerdfarben.
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Siena Gebrannt: |
Ursprünglich war dies gebrannte rohe Siena-Erde
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Umbra Gebrannt: |
Gebrannte rohe Umbra-Erde.
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Goldocker: |
Ursprünglich eine Art natürlicher Erde. Wird heute durch
synthetisches Eisenoxid ersetzt.
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Indischrot: |
Ursprünglich eine Art natürlicher Erde. Wird heute durch
synthetisches Eisenoxid ersetzt.
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Hellrot: |
Ursprünglich gebrannter Lichter Ocker. Wird heute durch
synthetisches Eisenoxid ersetzt.
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Marsfarben: |
Rote, braune und gelbe Erdfarben aus synthetischen Eisenoxiden.
Gewöhnlich opak.
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Siena Natur: |
Natürliche gelbe Erde. In einigen Fällen wird das Pigment durch
synthetisches Eisenoxid ersetzt.
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Umbra Natur: |
Natürliches Eisenoxid.
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Rote Erde: |
Ursprünglich eine Art natürlicher Erde. Wird heute durch
synthetisches Eisenoxid ersetzt.
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Vandyke Braun: |
Ursprünglich bituminöse Erde, wird im allgemeinen durch Umbra
ersetzt.
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Venezianischrot: |
Ursprünglich eine Art natürlicher Erde. Wird heute durch
synthetisches Eisenoxid ersetzt.
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Lichter Ocker: |
Natürliches Eisenoxid.
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3.4 ROT- UND ORANGETÖNE |
Anfang des 20. Jahrhunderts war Zinnoberrot das dynamischste und feurigste Rot. Zur
Herstellung dieses Pigments wurde ursprünglich das Mineral "Zinnober"
zerdrückt. Die Farbe ist eine Form von Quecksilbersulfid (HgS). Zinnober wurde schon von
den Griechen und Römern verwendet und vermutlich von den Chinesen in die reinere Form
"Zinnoberrot" umgewandelt. Der resultierende tiefe, erstaunlich klare Farbton
des Zinnoberrot wird von keinem anderen Pigment erreicht, aber wegen der
Vergiftungsgefahren beim Herstellungsprozess wird es heute nicht mehr hergestellt. Seitdem
nimmt man Kadmium als Ersatz für das Zinnoberrot.
In den letzten Jahrzehnten sind in der Forschung eine Vielzahl von Rot- und Orangetönen
aus organischen, synthetischen Quellen entwickelt worden. Ansatzweise gibt es heute
bereits Versuche, ebenfalls das Kadmium durch andere Quellen, wie z.B. Perylen-, Pyrrol-,
Chinacridon- und Naphtholrot, zu ersetzen. Diese neuen roten Pigmente haben zwar alle ihre
eigenen und einzigartigen Eigenschaften, dennoch erreichen diese bis heute nicht die
Qualitäten in Bezug auf Reinheit und "Temperatur" des Farbtons, der Opazität
und den Mischeigenschaften die denen des Kadmiums nahe kommt.
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Alizarinkarmesin: |
Dieses Pigment wurde 1868 eingeführt. Es war die
wichtigste Farbe auf der Künstlerpalette bis 1980. Wurde durch Permanentalizarinkarmesin
ersetzt.
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Benzimidazalonfarben: |
Orange- und Kastanientöne, die zuerst um 1980
eingeführt wurden. Gute Lichtechtheit, in verschiedenen Sortimenten unter verschiedenen
Namen erhältlich.
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Brillantrot: |
Arylamidrot mit guter Lichtechtheit. Wurde Ende der
70er Jahre erstmals eingesetzt.
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Krappbraun: |
Ursprünglich ein Alizarin-Farblack, der heute zur
Verbesserung der Lichtechtheit aus Chinacridon oder Benzimidazalon hergestellt wird.
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Kadmiumfarben: |
Dazu gehören Gelb- und Orangetöne, aber auch
Rottöne mit unvergleichlicher Opazität. Die Gelbtöne wurden um1846 eingeführt, Rot
nach 1910.
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Karminrot: |
Eine Pigmentfarbe, die aus der weiblichen
Cochenillelaus gewonnen wird. Unbeständig. Erhältlich nur im
Künstler-Ölfarbensortiment und in Pigmentform. Wurde zuerst im 16. Jahrhundert
verwendet.
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Magenta: |
Hergestellt aus einer Mischung aus violetten
Pigmenten.
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Naphtholrot: |
Eine große Gruppe roter organischer Pigmente, die
zuerst gegen 1920 eingeführt wurde.
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Perinonorange: |
Ein lichtechtes Orange. Ein Farbstoff, der ca. 1920
entdeckt wurde.
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Chinacridon: |
Violett- und Braun-, aber auch Rottöne. Stark
transparent und lichtecht.
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Rose Dore: |
Ein wunderschönes durchscheinendes Pink. Aus
Krapprosa in Ölfarbe hergestellt.
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Krapprosa: |
Transparente Pinktöne, die erstmals ca. 1806
verwendet wurden.
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Scharlachrot: |
Ursprünglich ein Farblack. Scharlachrot wird heute
aus einem gelbstichigen Naphtholrot hergestellt.
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Zinnoberrot: |
Das leuchtende,
leidenschaftliche Rot von Vermeer. Hergestellt aus Quecksilbersulfid, aber aus
Gesundheits- und Sicherheitsgründen heute nicht mehr erhältlich. Ersatztöne bestehen
aus Kadmium und diversen anderen Gemischen.
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3.5 GELBTÖNE |
Die ersten Gelbtöne waren Erdfarben, von denen zahlreiche noch heute verwendet werden.
Viele Geschichten werden über Indischgelb erzählt, was auf die Herkunft des Pigments
zurückzuführen ist und das pure Erstaunen, dass es überhaupt jemanden einfällt, aus
diesem Rohstoff eine Farbe herzustellen.
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Arylamidgelb: |
Eine Gruppe synthetischer organischer Gelbtöne mit
guter Beständigkeit. Eine der frühesten Gruppen organischer Pigmente, die im Labor
entwickelt wurden. Wurde zuerst gegen 1909 hergestellt. Die neueren Arylamide weisen heute
eine höhere Beständigkeit auf.
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Aureolin: |
Kobaltgelb, ca. 1862 eingeführt.
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Azokondensationsgelb: |
Eingeführt ca. 1980. In Transparentgelb verwendet.
Chromfarben. Rot- und Orangetöne sowie Gelbtöne, die sehr opak und preiswert sind. Aus
Gesundheitsgründen werden sie nicht heute mehr verwendet.
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Indischgelb: |
Wurde ursprünglich ausschließlich aus dem Urin von
Kühen hergestellt, die in Monghyr in Bengal nur mit Mangoblättern gefüttert wurden. Das
Originalpigment war nur mäßig haltbar. Heute wird eine alternative Form als
Permanentfarbe hergestellt.
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Brillantgelb: |
Eine rötliche Abwandlung von
Neapelgelb. Unter den Künstler-Ölfarben erhältlich.
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Zitronengelb: |
Ursprünglich Bariumchromat. Wird heute durch
Arylamidgelb oder Nickeltitanat ersetzt. Nickeltitanat ist dem Original ähnlicher.
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Neapelgelb: |
Ursprünglich Bleiantimonat. Wird heute je nach
Sortiment mit unterschiedlichen Pigmenten geliefert.
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Nickeltitanat: |
Wurde erstmals um 1960 als
Ersatz für das Original-Zitronengelb eingeführt. Hervorragendes halbopakes Gelb.
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3.6 GRÜNTÖNE |
Wie jede andere Farbe haben die Grüntöne von den jüngsten Forschungen in der
Pigmentchemie profitiert. Vor der Entwicklung synthetischer organischer Pigmente standen
leuchtende Grüntöne mit hohe Tönungsstärke, guter Beständigkeit und geringer
Toxizität, praktisch nicht zur Verfügung. Dank der Chemie gibt es heute moderne
Grüntöne, die diese Eigenschaften aufweisen. Die älteren Grünpigmente wurden, unter
Bewahrung ihres Originalcharakters, stabiler gemacht.
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Kobaltgrün: |
Halbtransparente anorganische Farbe, die sich
hervorragend für tonale Mischungen eignet. Wurde ca. 1780 entdeckt. Auch als Blau-,
Violett- und Gelbtöne.
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Smaragdgrün: |
Ursprünglich aus Arsen hergestellt. Heute besteht
es je nach Sortiment aus Phthalozyanin und anderen Substanzen.
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Hooker’s Grün: |
Ursprünglich eine Mischung aus Gamboge und
Preußischblau. Später aus organischen Farblacken hergestellt. Heute besteht es aus
Chinacridon und Phthalozyanin.
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Olivgrün: |
Ursprünglich aus flüchtigen Farblacken
hergestellt. Olivgrün besteht aus einer Vielzahl von Pigmenten.
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Chromoxid: |
Ein extrem opakes, erdiges Grün. Seit 1809 bekannt.
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Phthalozyaningrün: |
Erstmals 1938 eingeführt. Lichtecht und sehr hohe
Tönungsstärke.
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Veroneser Grün: |
Natürliche Erdfarbe, verstärkt durch Chromoxid.
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Chromgrün: |
Transparentes Blaugrün
mit geringerer Tönungsstärke als Phthalozyanin, wird deshalb von vielen Künstlern
bevorzugt. Erstmals 1838 hergestellt.
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3.7 BLAUTÖNE |
Schon vor zwei Jahrtausenden gab es Blautöne mit hoher Deckkraft, leuchtenden Nuancen und
guter Tönungsstärke. Aber der Preis zur Herstellung der Pigmente war hoch, sowohl in
bezug auf die Kosten als auch auf die Herstellung. Die Ägypter verwendeten die allererste
Kobaltverbindung in Form von angeriebenen Glas. Aus den Minen des heutigen Afghanistan
stammte das "Lapislazuli", der natürlichen Form von Ultramarin.
Blau war gleichwohl ein Statussymbol. Diejenigen, die sich Blautöne leisten konnte,
galten als wohlhabend. Erst mit der Synthetisierung des Preußischblau gegen 1704 und
gegen 1806 mit der Entwicklung von Kobaltblau und letztlich gegen 1826 mit der Einführung
eines im Labor hergestellten Ultramarins wurden Blautöne erschwinglicher. Heute ist, mit
der Einführung von Phthalozyanin, eine Vielzahl von Blautönen verfügbar.
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Antwerpener Blau: |
Ein schwächere Abwandlung des allerersten,
versehentlich im Labor synthetisierten organischen Pigments Preußischblau.
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Cölinblau: |
Eine Kobaltart. Wurde bereits 1805
eingeführt. Unverzichtbares, halbopakes, helles Blau mit geringer Tönungsstärke.
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Kobaltblau: |
Halbtransparente anorganische Farben, die sich
hervorragend für tonale Mischungen eignen. Wurde 1804 von entdeckt. Später auch in
Grün-, Violett- und Gelbtönen.
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Französisch Ultramarin: |
Diese Farbe wurde 1826 in Frankreich bei einem
Wettbewerb entdeckt, bei dem es darum ging, einen Ersatz für echtes Lapislazuli zu
finden. Die Farbe ist chemisch mit dem natürlichen Pigment identisch.
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Indanthrenblau: |
Ein dunkles Blau, das röter ist als
Phthalozyanin. Der Farbstoff wurde 1901 entdeckt. Ergibt hervorragende dunkle Mischungen
mit Umbra.
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Indigo: |
Stammt ursprünglich aus der Waidpflanze und
wurde im 19. Jahrhundert synthetisch hergestellt. Sie war aber nicht permanent. Heute wird
die Farbe aus einer Mischung aus Ultramarin, Phthalozyanin und Schwarz hergestellt.
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Manganblau: |
Gibt es heute nicht mehr. Wird heute durch
Phthalozyaninblau ersetzt.
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Phthalozyaninblau: |
Erstmals 1938 eingeführt. Lichtecht und sehr
hohe Tönungsstärke.
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Preußischblau: |
Markiert den Beginn der neuen synthetischen
organischen Pigmente in der modernen Malerei und wurde 1704 entdeckt. Der Masseton ist
Bronze. Hat die seltsame Eigenschaft, im Licht zu verblassen und sich im Dunklen wieder zu
erholen.
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Ultramarin (Grünton): |
Ein grünerer Ton
von Ultramarin.
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3.8 VIOLETT-TÖNE |
Ein bemerkenswertes Pigment ist tyrischer Purpur. Die römischen Kaiser verlangten nach
dieser Farbe, die aus einer Zyste am Körper der Wellhornschnecke ausgepresst wurde. Die
Kosten für die Herstellung dieser Farbe waren enorm hoch, da man etwa 24.000 Schnecken
für ca. 3 Gramm Farbstoff benötigte. Aber es gab keine andere Quelle für ein sattes,
echtes Purpur. Bis zur Einführung von Dioxazin um 1960 mussten Purpur- und Violetttöne
entweder gemischt werden oder sie verblassten.
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Caput Mortuum: |
Ein kastanienfarbiges Marsviolett. Der Name stammt aus dem
18. Jahrhundert.
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Dioxazin: |
Dunkles Violett. Eingeführt um 1960.
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Malve: |
Aus einer Mischung violetter Pigmente hergestellt.
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Purpurlack/Krapprot: |
Ursprünglich
synthetisierte Alizarine. Werden heute mit anderen lichtechten Pigmenten geliefert.
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Vervielfältigung und Druck
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